Ich habe heute die Zeitung gelesen, alter Junge. So lautet die erste Zeile des Beatles Titel: “A Day In The Life“.
Mit dieser Zeile eines Songtextes der Beatles startet üblicherweise die Notiz meiner Gedanken. Diesmal möchte ich aber nicht von Themen der Zeitungen zu den vielen Katastrophen der Welt wie, Krieg in der Ukraine, Hungersnot dank verhinderter Getreidelieferung, Energiekrise, Inflation, Wirtschaftskrise und Covid schreiben. Diese Themen sind furchtbar und es müssen Lösungen geschaffen werden, aber es gibt auch Situationen im Alltag, die uns beschäftigen, deshalb habe ich die Vorgänge um eine geplante Gruppenreise nach Brüssel in einem offenen Brief an den Chef der Deutschen Bahn zusammengefasst, den ich Ihnen/ Euch in dieser Woche in Streitbergers Woche veröffentliche.
Wir sind der Meinung, die Verkehrswende ist durch dies katastrophalen Zustände gefährdet.
Deutsche Bahn AG
c/o Herrn Vorstandsvorsitzenden
Dr. Richard Lutz
Potsdamer Platz 2
10785 Berlin Welschingen, den 11.06.2022
-Offener Brief –
Verkehrswende? – So gelingt sie nicht!
Erfahrungsbericht eines Bahnkunden
Sehr geehrter Herr Dr. Lutz,
heute wenden wir uns mit diesem offenen Brief an Sie, sehr geehrter Herr Dr. Lutz. Der Anlass dieses Briefes sind die Erfahrungen die wir aktuell mit der Deutschen Bahn AG gemacht
haben.
Zur Vorgeschichte: Wir, die Liberal-Konservativen Reformer, sind aus der ALFA hervorgegangen und stehen für pragmatische. liberal-konservative Sachpolitik. Als liberale Partei sind wir an freiheitlichen Lösungen und Eigenverantwortung interessiert.
Öffentliches Anprangern gehört nicht zu unserer Kernkompetenz. Trotzdem sehen wir die Notwendigkeit, die Geschehnisse um unsere Reisepläne öffentlich mitzuteilen.
Im Frühjahr dieses Jahres haben wir mit unserem Europaabgeordneten einen Besuch in Brüssel mit interessierten Mitgliedern unseres Landesverbandes Baden-Württemberg
vereinbart. Am 13. und 14.07. sollte der Besuch durchgeführt werden und es hatten sich 13 Mitreisende angemeldet.
Unter anderem aus ökologischen Gründen war der Landesvorstand sich schnell einig, als Transferpartner die Deutsche Bahn nutzen zu wollen. Ein schwerer Fehler, wie sich
herausstellte. Der Landesvorstand Baden-Württemberg hat die Reiseorganisation in Abstimmung mit dem Büro unseres Europaabgeordneten übernommen. Nun der Ablauf: 20.06.2022 Auswahl des Zuges und Abstimmung mit dem Abgeordnetenbüro.
28.06.2022 Buchung der Karten Online mit Sofortüberweisung vom Konto eines Landesvorstands der LKR. Die Zahlung funktioniert, eine Bestätigung kommt nicht.
Anruf bei der Hotline. Wartezeit ca. 25 Minuten, dann die Info: Es könnte sein, dass die Kapazität noch geprüft wird. „Man möge doch bis Morgen warten“.
29.06.2022 Anruf Bahnhotline, Wartezeit ca. 20 Minuten und ich erhalte folgende Auskunft:
Es wäre leider zu einem Abbruch des Buchungsvorganges gekommen, ich möge doch die Karten nochmals bestellen. Auf meine Frage was mit der Bezahlung passiert, teilte man mir mit, diese würde vermutlich automatisch zurückgehen und ich müsste neu kaufen. Erster Betrag: € 1.466,40. Meinem Wunsch nach Verrechnung wurde nicht entsprochen, sondern
die Verbindung beendet.
Erneuter Anruf, wieder ca. 20 Minuten Wartezeit. Diesmal immerhin eine Mitarbeiterin, die empathisch arbeitet. Aber die erneute Zahlung konnte auch sie nicht verhindern.
Anmerkung: Der Betrag wurde bis heute noch nicht zurückgezahlt.
29.06.2022 Erneute Buchung der Reise telefonisch beim Serviceteam Gruppenreisen. Die Reise kostet nun € 1.667,30 und wird sofort per Kreditkarte bezahlt. Eine Buchungsbestätigung wird sofort übermittelt und die Karten werden per Post zugestellt.
Außer der Doppelzahlung und des höheren Preises scheint nun alles soweit gesichert und die Teilnehmer werden über die Reisedetails informiert.
Die Vorfreude auf einen interessanten und politisch wichtigen Austausch in Brüssel wächst.
Die Zimmer sind gebucht, das gemeinsame Abendessen mit dem Europaabgeordneten organisiert.
Es scheint alles ok, bis ein Teilnehmer mich per Mail anspricht, ob es sein kann, dass es mit der Verbindung ein Problem gibt. Die Möglichkeit in Frankfurt umzusteigen wäre wohl gecancelt.
Ich hatte keine Ahnung und keine Info vom Reisezentrum der Bahn.
Anschließende Recherche und stundenlange Telefonate mit dem Ergebnis: Ich müsste leider eine neue Verbindung für die Hinreise buchen und nochmals bezahlen (ca. € 830.–) An dieser
Stelle verweigerte ich erstmals die Bereitschaft, weitere Kosten zu schultern.
Diverse Telefonate mit Brüssel und erste Stornierungsüberlegungen mit erheblichen Kostenrisiken. Abendessen und Hotelzimmer waren fix gebucht.
Sonntag, 10.07.2022: Besuch des Reisezentrums am Bahnhof Singen in der Hoffnung eine adäquate Ersatzverbindung zusammen mit einem Bahnmitarbeiter zu finden. Einzige
Alternative: Zug mit 5-maligem Umsteigen und teilweise in Regionalexpresszügen, deren Auslastung vermutlich, vor dem Hintergrund der € 9.—Tickets, extrem hoch gewesen wären.
Reisezeit ca. 3 Stunden höher. In der Zwischenzeit war nun auch im Radio zu hören, dass der Bahnhof Stuttgart massive Störungen durch einen Kurzschluss erlitten hat.
Daraufhin wurde die Stornierung entschieden.
Auf die Frage an den Mitarbeiter des Reisezentrums, ob er die Stornierung vornehmen könnte, teilte dieser etwas genervt mit, dies wäre mit € 65.—an Kosten verbunden. Wenn wir dazu nicht bereit sind, dann müssten wir uns schriftlich an die Abteilung Gruppenreisen wenden.
Sonntag-Nachmittag: Telefonat mit Abteilung Gruppenreisen, nach ca. 15 Minuten Wartezeit erhalte ich folgende Auskunft: Der Rücktritt müsse schriftlich erfolgen und das Schreiben mit den Karten nach Schwerin gesendet werden. Sie würde die Stornierung aber vormerken. Eine Bearbeitung könne allerdings bis zu 4 Wochen dauern.
Außenstände ohne Gegenleistung nun: € 3.113,70.
Der Abend des Sonntags wurde damit verbracht, sämtliche Teilnehmer über die Stornierung der Reise zu informieren, und das Bedauern auszudrücken. Die Enttäuschung war natürlich
groß und die gebuchten Urlaubstage der Teilnehmer damit unnötig. Am Montag Verhandlungen mit den Dienstleistern in Brüssel. Ausgang ungewiss.
Außerdem wurden am Montag sämtliche Unterlagen zusammengefasst, kopiert und ein Schreiben an die DB Fernreise AG verfasst und abgesendet. Wir sind gespannt, wann wir das Geld zurückerhalten.
Sehr geehrter Herr Dr. Lutz, mit dieser Qualität der Deutschen Bahn wird die Verkehrswende nicht gelingen und der Individualverkehr auf einem hohen Niveau bleiben. Sollte es zu einem Ersatztermin in Brüssel kommen so wird die Reise nach diesen Erfahrungen wohl kaum mit der Deutschen Bahn durchgeführt.
Übrigens wurde uns das Problem „Deutsche Bahn“ auch vom Büro von der EU bestätigt.
„Geschäftsreisen macht man mit der Bahn. Sicher. Klimafreundlich. Entspannt.“
Sehr geehrter Herr Dr. Lutz, ich kann das nicht bestätigen, denn erste einmal muss man Reisen können und dazu braucht es scheinbar sehr gute Nerven und sehr viel Zeit.
Wenn die Klimawende gelingen soll, so muss sich was ändern. An was fehlt es?
• empathische serviceorientierte Mitarbeiter
• ein solides Streckennetz
• zuverlässige Verbindungen
• Dienstleistung die den Namen verdient und sich nicht hinter Kompetenzen
versteckt
• zuverlässiges Material, statt teurer Prestigeobjekte, wie Stuttgart 21
Wir, die Liberal-Konservativen Reformer bekennen uns in unserem Parteiprogramm ausdrücklich zum öffentlichen Nah- und Fernverkehr und unterstützen eine Veränderung des Individualverkehrs. Nach dieser Erfahrung bleibt man allerdings notgedrungen beim Automobil und nimmt einen Stau auf der Autobahn in Kauf.
Wir bedauern das Mittel des öffentlichen Briefs als Ausdruck unseres Entsetzens wählen zu müssen, aber ein Gespräch mit einem kompetenten Vorgesetzten wurde uns telefonisch leider verweigert.
Mit freundlichen Grüßen gezeichnet:
Günter Waldraff
Michael Streitberger
Landesvorsitzender
stellv. Landesvorsitzender
Aufruf zum Schluss
Die Liberal-Konservativen Reformer haben sich in ihrem Bundesparteitag neu aufgestellt. Ein erweiterter Vorstand ist angetreten, um die Parteiarbeit zu intensivieren. Auch ich gehöre dem Vorstand als stellvertretender
Bundesschatzmeister an. Meine Aufgaben sind es die Mittelstandsarbeit und die Kontaktpflege zu Förderern und Spendern.
Wenn Sie uns unterstützen wollen, so freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme.
Sollten Sie Interesse haben, an einer Mittelstandsgruppe der LKR mitzuwirken, so stehe ich auch dafür gerne zur Verfügung.
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, dann setzen Sie sich mit mir in Verbindung.
Gerne stehe ich Ihnen per Mail an: michael.streitberger@lkr-bw.de für das Gespräch zur Verfügung.
Gedanken von Michael Streitberger am 13.07.2022