Ich habe heute die Zeitung gelesen, alter Junge. So lautet die erste Zeile des Beatles Titel: “A Day In The Life“.
Die Welt steht am Abgrund! Wieder ist es eine einzelne Person, die mit extremer strategischer Besessenheit westliche Staaten herausfordert. Womöglich sind wir bald an dem Punkt, an dem ein Funke genügt, um einen Flächenbrand zu entfachen. Ich hoffe und wünsche, dass die Staatslenker die Fortüne, aber auch die Stärke und dort wo nötig, die Gelassenheit aufbringen, um das zu verhindern. Das sind natürlich die beherrschenden Themen in diesen Tagen.
Der Spiegel: „Ukrainekrieg: Russland erhöht den Druck auf Großstädte.
„In einem Online Bericht vom 05.03.2022 schreibt der Spiegel: Russland steht vor der Einnahme der Hafenstadt Mariupol. Die Ukraine klagt über den gebrochenen Waffenstillstand, Verteidigungsminister Resnikow räumt Gebietsverluste ein.
Bombenangriffe um Kiew. Die russische Armee setzt auch in der Umgebung von Kiew, insbesondere im Nordwesten und Osten, ihre intensiven Bombenangriffe fort.“
An dieser Stelle bewegen mich in diesen Tagen viele Fragen, auf die unsere Geschichte vermutlich erst in einigen Jahren, eine Antwort haben wird. Hat der Westen bereits 2014 bei der Besetzung der Krim versagt?
Waren die westlichen Staatsmänner zu zögerlich, bei der Lieferung von Waffen und Ausrüstung zur Landesverteidigung der Ukraine?
War die Verlockung des Geldes und der günstigen Energie zu groß, um den Warnungen vor dem wachsenden Machtstreben Vladimir Putins Gehör zu schenken?
Wie kann ein Exkanzler sich zum Führsprecher eines Staatslenkers machen, der seine Bevölkerung unterdrückt und Proteste im Keim erstickt?
Wie kann es sein, dass dieser Exkanzler seine Privilegien behält und sich schützend vor einen Aggressor stellt, der in Europa einen Angriffskrieg auf einen souveränen Staat beginnt.
Fragen über Fragen und es ergeben sich leider keine vernünftige Antworten aus diesen Überlegungen.
Eines ist sicher, Europa balanciert am Rande einer großen Katastrophe und es
braucht einen kühlen Kopf, aber auch Rückgrat, um in dieser Situation zu bestehen.
Im Südkurier konnte man dazu lesen:
„Scholz rät zu kühlem Kopf“.
Der Bundeskanzler hat im Kreis hoher Generäle einem Eingreifen der Nato in den Krieg der Ukraine eine deutliche Absage erteilt.
Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) hielt ein Eingreifen der Nato etwa bei einem Angriff auf ein Atomkraftwerk für möglich. Der Südkurier zitiert: „Es kann eine Situation geben, in der dann auch die NATO eine Entscheidung treffen muss, Putin zu stoppen“.
Sollte es zu einer Eskalation kommen, wie es der erste Angriff auf das Atomkraftwerk in der Ukraine, vielleicht als Warnung, angedeutet hat, so ist das der Supergau. Ein solcher Angriff würde nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa bedrohen. Ich frage mich an der Stelle, wie krank ein Machthaber sein muss, solch eine Aktion zu dulden. Wenn es zu einem Tschernobyl in der Ukraine kommt, dann gefährdet Putin auch sein eigenes Volk. Ein Flächenbrand wäre womöglich die Folge.
Zustand der NATO.
Seit vielen Wochen und Monaten konnte man immer wieder lesen, dass die NATO in Europa gestärkt werden muss, um eigenständig handeln zu können.
Heute sieht man, diese Überlegungen wurden zu spät gestartet, denn der Westen ist, ohne die Unterstützung Amerikas, nur schwer in der Lage einen Angriff zu stoppen.
Aber nach der Eskalation in der Ukraine haben auch die Politiker in Mitteleuropa erkannt, dass eine Investition in die Verteidigungsbereitschaft der eigenen Kräfte nicht nur eine Belastung ist. Selbst die Grünen betonen ihre Bereitschaft.
Söldnertruppe Wagner im Auftrag Russlands unterwegs.
So oder ähnlich ist es derzeit in vielen Zeitungen zu lesen. Wie krank ist unsere Welt, wenn ein Staatslenker einer „Weltmacht“, die sich als modernen und sozialen Staat bezeichnet, ein anderes Land mit einem Söldnertrupp überfällt. Wenn ein Staatslenker wie Assad in Syrien, oder ein Despot in Afrika zu solchen Mitteln greift, dann ist das ein erwartbares Handeln. Wenn aber Vladimir Putin diese Truppe in der Ukraine einsetzt, dann spricht aus diesem Handeln eine massive Menschenverachtung. Ein solches Handeln müsste von der Welt geächtet werden.
Tage des Zorns und der Machtlosigkeit, aber auch der Hochachtung.
Meine Gedanken in drehen sich in den ersten Tagen des Angriffskrieges auf die Ukraine um viele Themen. Ein souveräner Staat in Mitteleuropa wird angegriffen. Es sind daher Tage in denen es schwerfällt, den Zorn zu unterdrücken.
Leider erkennt man auch, die eigene Machtlosigkeit und die geringen Einflussmöglichkeit, auf die weitere Entwicklung.
Hochachtung empfindet man für die mutige Haltung der Menschen und ihrer Politiker in der Ukraine. Da stellen sich Bürger ohne Waffen, den anrollenden Panzern in den Weg. Wolodymyr Selenskyi steht mit dem Rücken am Abgrund, aber er bewahrt seine Haltung und spricht seinem Volk Mut zu. Er verhandelt
mit der Welt und dem Gegner. Er hat unsere Hochachtung und unseren Schutz verdient.
Hochachtung haben auch die freiwilligen Helfer Europas verdient. Sie lassen nicht nach, gegen das Leid der Bevölkerung in der Ukraine mit Hilfsgütern, Geld
und Hilfstransporten anzukämpfen. Ich finde das großartig und hoffe, die Hilfe hält an.
Trotz Inflationsangst und Sorgen über die Energiesicherheit und Energiekosten sind viele bereit, Hilfe zu leisten.
Ich hoffe, Vladimir Putin sieht diese Aktionen. Vielleicht erkennt er dann, dass es sinnvoll ist, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
In diesen Tagen werden viele Probleme klein, die sonst das Denken beherrschen. Der Absturz der Börsen, die Entwicklung der Pandemie, die Klimakrise und viele andere Themen entwickeln sich zwar weiter und vieles nicht zum Besseren. Aber diese Themen werden klein, vor dem Leid der Menschen in der Ukraine. Deshalb beherrscht mich ein Gedanke in diesen Tagen.
„Vladimir Putin, ich fordere Sie auf den beschrittenen Weg zu beenden. Kehren Sie an den Verhandlungstisch zurück und hören Sie auf, die westliche Welt als den Aggressor und Feind zu betrachten. Wir sind zum Gespräch bereit“.
Beenden möchte ich meine Gedanken in dieser Woche mit einer weiteren Songzeile vom Beatles-Mitglied John Lennon:
„Give Peace a Chance!“ – Gib dem Frieden eine Chance.
Die Welt kann es besser und die Menschheit hat anderes verdient.
Gedanken von Michael Streitberger